ZUR PERSON
Hey, ich bin Erik Heldmann 26 Jahre alt und wohne in der Nähe von Frankfurt. Seit 2020 arbeite ich als Chefroutenschrauber in den „Studio Bloc“ Boulderhallen und bin auch als freiberuflicher Routenschrauber, über Deutschlands Grenze hinaus (meist auf Wettkämpfen), unterwegs.
Als besondere Highlights meiner Routenschrauberkarriere zählen bisher:
- als Chefschrauber für die „Hong Kong National Selektions“ 2023 nach Hong Kong zu reisen
- sowie für Athleten aus über vierzig Nationen bei den „Studio Bloc Masters“ Finale/Halbfinale und Quali zu schrauben
Für mich ist der Job als Routenschrauber nicht nur ein Beruf. Er stellt einen jedes Mal aufs Neue vor große Herausforderungen und kein Tag ist wie der andere. Zudem erlaubt er es mir mich mit Kletterern aus der ganzen Welt auszutauschen und so am Zahn der Zeit zu bleiben.
Wenn ich nicht in einer Boulderhalle neue „Probleme“ an die Wand baue, verbringe ich meine freie Zeit meist an den großen Bergen der Alpen.
So war es mir Mitte 2023 möglich, als einer der jüngsten Menschen alle 4000er der Alpen bestiegen zu haben. Bei diesem Projekt stand für mich nicht nur der Gipfelerfolg, sondern auch „der Weg dorthin“ im Vordergrund.
Beispielsweise konnte ich einige Berge über eher selten begangene Routen besteigen. Ein Highlight war dabei sicher der „Peuterey Integral“ sowie der „Picco Luigi Amadeo“, den ich über den Piller Rouge bestieg.
Auch wenn ich 2023 das Projekt „4000er“ der Alpen erfolgreich abschließen konnte, wird es mich sicher weiter in die Berge ziehen…genug gibt es ja…
ROUTENBAU
Bereits 2018 begann ich mit dem Routenschrauben. Anfangs im Lead Bereich und mehr mit dem Ziel mir eigene Projekte zu bauen. Nach und nach spezialisierte ich mich jedoch auf den Boulderroutenbau. 2019 begann ich unter der Leitung von Robert Lux (ehem. Heinrich, IFSC Chiefsetter), mich im Routenbau weiterzuentwickeln und zu professionalisieren.
Seit Anfang 2021 koordiniere ich als Chefroutenschrauber den kompletten Routenbau in den „Studio Bloc“ Boulderhallen. Neben „normalem“ Routenbau bin ich hier für alle Themen verantwortlich, die noch zu den Aufgaben eines Chefschraubers hinzugehören (Feedbackgespräche mit Kunden, Organisation und Weiterbildung des Schrauberteams, Anlernen neuer Schrauber*innen, Griffbestellungen uvm.).
Zudem machte ich mir auch als freiberuflicher Routenbauer über die Grenzen von Deutschland einen Namen. Hier bin ich meistens auf Wettkämpfen unterwegs.
Einige Highlights hiervon waren:
-
- Chiefsetting „Hong Kong National Selection“ 2023 (Hong Kong)
- Studio Blocmasters Finale/Halbfinale 2023 (Deutschland)
- Chiefsetting Sao Rock Competition 2023 (Portugal)
- Schrauben der „Deutschlandcups“ für die Boulder Bundesliga bei einigen Stationen, sowie das Finale 2023 (Deutschland)
- Mehr...
Auch wenn ich bereits sicher über 5000 Boulder an die Wand schrauben durfte, macht es mir nach wie vor großen Spaß, die Kletterer vor neue Herausforderungen zu stellen. Hierbei ist mir besonders wichtig, sowohl den Profiathleten als auch den Anfängern ein besonderes Erlebnis bieten zu können.
Durch stetigen Austausch mit internationalen Athleten sowie Routenschrauber*innen aus der ganzen Welt ist es mir möglich, die Trends im Wettkampf und im kommerziellen Routenbau zeitgleich zu erkennen und umzusetzen.
Als Routenschrauber ist es ein besonderes Privileg der Klettergemeinde etwas zurückgeben zu dürfen und dafür zu sorgen, dass alle Menschen weiterhin den besten aller Sportarten ausüben können.
BERGSTEIGEN
Seit meiner frühsten Kindheit verbrachte ich mit meiner Familie den Urlaub immer in den Bergen. Die Faszination für die Berge packte mich bereits hier und lies mich seitdem nicht mehr los. Nachdem ich für einige Zeit meinen Fokus auf das Sportklettern legte, begann ich 2017 mich wieder mehr auf das Bergsteigen zu konzentrieren. 2017 bestieg ich meinen ersten 4000er und verbrachte ab diesem Jahr die Sommer hauptsächlich in den Westalpen. Für 2021 setzte ich mir als Ziel, die restlichen 20 der 48 4000er in der Schweiz zu besteigen. Nach einem wunderschönen Bergsommer mit tollen Touren wie der Schreckhorn-Lauteraarhorn Traverse, bestieg ich mit dem Aletschhorn den letzten 4000er in der Schweiz. Ab diesem Moment rückte das Projekt alle 4000er der Alpen zu besteigen in meinen Hauptfokus.
Aufgrund einer Knieoperation Ende 2021 stand dieses Ziel aber kurzzeitig auf der Kippe. Wegen einer langen Reha Pause startete ich etwas verspätet in die Bergsaison 2022.
Dennoch gelang mir im selben Jahr die Besteigung von 30 weiteren 4000ern.
Highlights hierbei waren sicher die Grand Jorasses Traverse, die Aiguille Verte über den „Grande Montet“ Grat sowie der „Teufelsgrat“ am Mont Blanc du Tacul.
Ende 2022 fehlten mir noch vier Gipfel:
-
- Die „Les Droites“ bestieg ich im Juni 2023 von der Cuvercle Hütte.
- Die 2 Gipfel am Peutereygrat. Der Peutereygrat gilt, wenn man ihn wie wir mit der Aiguille Noire überschreiet (also Peuterey Integral) als längster Grat der Alpen. Diese Tour war sicher eine, wenn nicht sogar die anspruchvollste Tour, die ich bisher klettern durfte. Am ersten Tag kletterten wir auf die Aiguille Noir und biwakierten am Gipfel. Am zweiten Tag seilten wir uns die 400 Meter von der Aiguille Noire ab und überschritten die „Dames Anglaise“ und die „Aiguille Blanche de Peuterey (einer der zwei fehlenden 4000er am Peutereygrat) bis ins Col de Peuterey. Hier verbrachten wir eine stürmische Nacht und bestiegen am nächsten Tag den „Grand Pilier d'Angle“ (zweiter fehlender 4000er). Von hier gingen wir weiter bis zum Mont Blanc.
- Der letzte verbleibende 4000er war der „Picco Luigi Amadeo“. Diesen bestiegen wir über die „Bonatti -Ogioni“ am Piller Rouge. Ebenfalls auf der Südseite des Mont Blancs gelegen, war auch diese Tour gezeichnet von absoluter Einsamkeit, brüchigem Fels und einem scharfem Firngrat. Also ein perfekter Abschluss für das „4000er Projekt“. Umso schöner war es hierbei von „Epic TV“ begleitet zu werden, die diese Begehung filmten.
Mit dem Abschluss dieses Projekts ging ein lang verfolgter Traum in Erfüllung.
Lets see what´s coming next 😉